Titelverteidiger geschlagen: Ehlers/Wickler bei WM im Halbfinale

Nils Ehlers und Clemens Wickler jubeln über den Einzug ins WM-Halbfinale. (Foto: volleyballworld/Conny Kurth) Nils Ehlers und Clemens Wickler jubeln über den Einzug ins WM-Halbfinale. (Foto: volleyballworld/Conny Kurth) Erst die Weltranglistenersten, jetzt die Titelverteidiger: Nils Ehlers und Clemens Wickler sind bei der Beach-Volleyball-Weltmeisterschaft in Adelaide (Australien) weiter auf Medaillenkurs. Im Viertelfinale setzten sie sich in einem hochklassigen Spiel souverän mit 2:0 (21:18, 21:18) gegen Perusic/Schweiner aus Tschechien durch. Im Halbfinale kommt es am Samstag (9:30 Uhr dt. Zeit, live bei spontent auf twitch) nun zur Neuauflage des Olympia-Finals gegen die Schweden Ahman/Hellvig.

„Es ist unglaublich, wir freuen uns natürlich mega, wir haben alles reingehauen“, sagte Nils Ehlers nach dem „sehr knappen Spiel auf sehr hohem Niveau“. „Ich bin sehr stolz, dass wir ruhig geblieben sind, als Team zusammengehalten haben und in den entscheidenden Momenten die Breaks gemacht haben“, so der Blockspieler, der seinen Partner lobte: „Clemens hat überragend abgewehrt, das hat es mir einfach gemacht.“ Der 30-Jährige fand ähnliche Worte und bedankte sich ebenfalls bei seinem Partner: „Nils hat überragend gespielt, her hat mich super unterstützt, als ich mit den Aufschlägen unter Druck gesetzt wurde.“ Zudem habe er „ein paar geile Blocks“ gemacht. Nach einer holprigen Saison überzeugen Ehlers/Wickler zum Saisonhöhepunkt wieder mit starken Leistungen. „Es ist geil, dass wir nach der Saison, wo wir am Anfang sehr gestruggelt haben, hinten nochmal einen raushauen können – da geht auch ein großer Dank an unser Team“, sagte Nils Ehlers.

Im Halbfinale (Samstag, 9:30 Uhr dt. Zeit, live auf twitch) warten nun – mal wieder – die Olympiasieger Ahman/Hellvig. Mit den Schweden hat das DVV-Duo nach der deutlichen Finalniederlage von Paris noch eine Rechnung offen. „Die Bilanz ist ganz schön beschissen, aber morgen können wir die aufpolieren – ich habe richtig Bock und wenn wir so spielen, können wir das auch gewinnen.“ Nils Ehlers blickt ebenfalls optimistisch auf die Olympia-Revanche: „Wir haben eine schlechte Statistik gegen sie, aber wir sind gerade sehr gut drauf und wir hauen wieder alles rein – dann gucken wir, was morgen geht.“

Das Viertelfinale gegen Perusic/Schweiner war von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe. Perusic hatte viele gute Kontakte in der Abwehr, mit einem Ass erspielten sich die Tschechen dann den ersten kleinen Vorsprung (5:7). Die Deutschen glichen umgehend wieder aus, gingen ihrerseits durch einen Fehler der Titelverteidiger in Führung, bevor diese das nächste Break mit einem weiteren Ass holten (9:10). Bis zum 15:15 ging es ausgeglichen weiter. Dann wehrte Wickler stark ab (16:15) und den Tschechen unterlief ein Fehler (18:16). Nach der Auszeit von Perusic/Schweiner gelang Wickler das nächste Break zur vorentscheidenden 19:16-Führung. Der Abwehrspieler war es auch, der kurz darauf den zweiten Satzball verwandelte.

Der zweite Durchgang ging hochklassig weiter. Ehlers packte zweimal im Block zu, Wickler verteidigte gut und servierte ein Ass, sodass sie sich einen kleinen Vorsprung erspielten (5:3). Ehlers servierte ebenfalls stark und war aufmerksam am Netz (10:6). Die Weltmeister von 2023 wehrten sich nach Kräften und kamen auf einen Punkt wieder heran (11:10). Ehlers stellte die Führung mit einem weiteren Block wieder her (13:10), doch dann nutzen die Deutschen ihre Chancen nicht konsequent, sodass die Tschechen zum 14:14 ausglichen. Perusic/Schweiner suchten immer wieder Wickler mit ihren Aufschlägen, doch der Abwehrspieler hielt dem Druck stand und fand im Angriff clevere Lösungen. Durch einen Fehler der Weltranglistenachten gelang das Break zum 18:16. Wickler verteidigte erneut überragend und Ehlers verwandelte zum 19:16. Wickler sorgte anschließend für drei Matchbälle. Den ersten wehrten die Titelverteidiger noch ab, dann setzte sich Ehlers nach einem wilden Ballwechsel durch und feierte mit seinem Partner den Einzug ins WM-Halbfinale.

Dort trifft das DVV-Duo am Samstag um 9:30 Uhr (dt. Zeit) auf die schwedischen Olympiasieger Ahman/Hellvig, die in ihrem Viertelfinale Evandro/Arthur Lanci (Brasilien) mit 2:0 ausgeschaltet hatten.