VNL: DVV-Männer verlieren Tiebreak-Krimi gegen Weltmeister Italien

„Es ist wirklich hart, gestern und heute waren wir im vierten Satz ganz nah dran, konnten ihn aber nicht zu Ende bringen und im fünften Satz war es dann einfach nicht gut genug“, sagte ein enttäuschter Filip John nach dem Spiel. Keine 24 Stunden zuvor hatten die DVV-Männer bereits im Tiebreak gegen Kanada verloren.
Die Niederlage schienen sie aber schnell verarbeitet zu haben, denn trotz eines Rückstandes direkt zu Beginn, spielten die Deutschen gegen Italien anschließend befreit auf und lieferten sich ein hochklassiges Match gegen den Weltmeister. Allerdings verpassten sie es nach der 2:0-Satzführung und Chancen im vierten Durchgang den Sieg einzutüten. So kam Italien zurück und zeigte seine Klasse.
Libero Lenny Graven war mit der Leistung seines Teams dennoch zufrieden: „Es ist ein lachendes und ein weinendes Auge. Einerseits haben wir gut gespielt und zwei Sätze gegen so eine Top-Mannschaft gewonnen, aber im vierten Satz hätten wir es zumachen müssen.“ Beste Scorer im deutschen Team waren Filip John mit 20 Punkten und Lukas Maase (15 Punkte).
Nach den zwei anstrengenden Fünf-Satz-Spielen hat das deutsche Team nun einen Tag Pause, bevor es am Sonntag (2 Uhr dt. Zeit) gegen Bulgarien weitergeht. In der Vorbereitung kassierten die DVV-Männer gegen den Weltranglisten 19. eine klare 0:3-Niederlage. „Deswegen ist unsere Marschroute klar: Revanche. Wir wollen zeigen, dass wir es besser machen können und werden alles reinhauen“, sagt Lenny Graven.
Spielbericht
Starting Team: Jan Zimmermann, Filip John, Erik Röhrs, Theo Mohwinkel, Lukas Maase, Simon Torwie, Lenny Graven
Italien erwischte den besseren Start in die Partie und führte schnell mit 0:4. Mit einem Block gegen John hielten sie zunächst den Vorsprung (6:10), doch dann begann die Aufholjagd der Deutschen. Nach einem spektakulären Ballwechsel punktete John zum 12:15, nach zwei Fehlern der Italiener war Deutschland auf einen Punkt dran (14:15). Torwie servierte stark, sodass Maase den Ausgleich erzielen konnte (17:17). Ein Block von Zimmermann brachte die erste Führung (19:18). Doch auch der italienische Block packte zu und drehte den Spielstand erneut (20:21). Maase punktete anschließend erst im Angriff und servierte dann stark, sodass Mohwinkel und der deutsche Block um Torwie leichtes Spiel hatten. Mit einem weiteren starken Aufschlag von Maase, der direkt zurück kam und von Mohwinkel verwandelt wurde, nutzten die Deutschen direkt ihren ersten Satzball.
Die DVV-Männer nahmen den Schwung mit in den zweiten Durchgang und führten schnell mit zwei Punkten (2:0, 7:5, 10:8). Mit zwei Assen und einem weiteren starken Aufschlag erhöhte Torwie die Führung auf 15:10. Nach einem starken Pipe-Angriff von Mohwinkel lagen die Deutschen mit 22:17 in Führung. Die DVV-Männer dominierten zu diesem Zeitpunkt das Spiel und zauberten – Röhrs spielte im Sprung auf Maase, der zum 24:19 verwandelte. Zwar landete Johns Aufschlag anschließend im Aus, aber auch der italienische Aufschlag blieb im Netz hängen, sodass Deutschland mit 2:0 in Führung ging.
Der Weltmeister aus Italien gab sich jedoch nicht geschlagen, während den Deutschen nun mehr Fehler unterliefen, sodass sie im dritten Durchgang schnell einem Rückstand hinterherliefen (2:5, 5:9, 5:10). Das Momentum war nun bei den Italienern, denen fast alles gelang. Und so zogen sie über 10:16 auf 13:20 davon. Winiarski brachte Burggräf, Böhme und Peter. Die Italiener zeigten sich auch von einem weiteren Ass von Torwie (16:21) wenig beeindruckt und erspielten sich fünf Satzbälle, wovon sie direkt den ersten mit einem Block gegen Röhrs nutzten.
Italien spielte weiter stark auf (3:6), doch mit zwei Assen von John war Deutschland wieder da (8:7). Es ging umkämpft weiter, Italien holte sich die Führung direkt zurück (12:13). Beide Seiten lieferten sich immer wieder spektakuläre Ballwechsel, mit druckvollen Angriffen, starken Blocks und starker Abwehrarbeit (14:14). Nach einem Ass von John führten die DVV-Männer mit 18:15. Doch wie sollte es anders sein – die Italiener kamen wieder ran (20:19), glichen zum 23:23 aus und holten sich einen Satzball, den sie mit einem Block gegen Mohwinkel direkt verwandelten.
Im Tiebreak zogen die Italiener direkt auf 0:3 davon, doch mit einem Block von Röhrs waren die Deutschen direkt zurück (2:3) – aber nur kurz, denn anschließend landete ein Ass der Italiener im deutschen Feld (2:5). Der Favorit ließ nun nichts mehr anbrennen und baute den Vorsprung weiter aus (7:12). Als Johns Angriff im Aus landete, hatten die Italiener vier Matchbälle. Den ersten wehrte der eingewechselte Tim Peter noch ab, dann konnten der Weltmeister über den knappen Sieg jubeln.
Spielplan VNL Woche 1
Deutschland vs. Kanada 2:3 (25:23, 19:25, 25:21, 23:25, 11:15)
Deutschland vs. Italien 2:3 (25:21, 25:20, 19:25, 23:25, 11:15)
Sonntag, 15. Juni, 2 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Bulgarien
Sonntag, 15. Juni, 20.30 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Frankreich
Livestream: volleyballworld.tv
Kader VNL Woche 1
Nr. | Name | Position |
---|---|---|
2 | Leonard Graven | Libero |
7 | Joscha Kunstmann | Mittelblock |
8 | Filip John | Diagonal |
16 | Tim Peter | Außenangriff |
17 | Jan Zimmermann | Zuspiel |
19 | Erik Röhrs | Außenangriff |
24 | Eric Burggräf | Zuspiel |
25 | Lukas Maase | Mittelblock |
29 | Moritz Eckardt | Libero |
31 | Yann Böhme | Diagonal |
32 | Theo Mohwinkel | Außenangriff |
33 | Simon Torwie | Mittelblock |
34 | Leon Meier | Außenangriff |
37 | Bastian Korreck | Mittelblock |