Monique Strubbe: „Die Nationalmannschaft ist wie eine Familie“
(Foto: Flo Treiber) Mit der EuroVolley 2023 in Düsseldorf (17. bis 24. August) wartet ein absolutes Highlight auf die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Erstmals seit zehn Jahren findet eine EM wieder im eigenen Land statt. Wir stellen alle Spielerinnen in einer kleinen Serie vor. Weiter geht es mit Mittelblockerin Monique Strubbe.Seit Monaten trainieren und spielen die DVV-Frauen zusammen, trotzdem bekommen einige nicht genug voneinander. Als Bundestrainer Vital Heynen nach den anstrengenden Wochen in der Volleyball Nations League seinem Team ein paar Tage frei gab, reisten Monique Strubbe, Camilla Weitzel und Corina Glaab gemeinsam in den Urlaub nach Barcelona. „Wir sehen uns zwar im Sommer ziemlich viel, aber in der Saison eigentlich gar nicht, daher nutzen wir natürlich die Zeit, wenn wir frei haben, um gemeinsam etwas zu machen“, sagt Monique Strubbe.
Mit ihren Mannschaftskolleginnen verbindet sie eine tiefe Freundschaft. „Wir gehen durch dick und dünn. Man lebt hier jeden Tag zusammen, man sieht sich im Training und außerhalb“, sagt die junge Mittelblockerin. „Die Nationalmannschaft ist wie eine Familie.“ Ihr Zimmer teilt sie sich mit Camilla Weitzel. „Ich sehe Cami wirklich sehr, sehr oft am Tag, da wächst man zusammen.“ Natürlich gehe man sich auch mal auf die Nerven, aber nach fünf Minuten würden sich die Gemüter schnell wieder beruhigen. Bei der Ordnung im Zimmer sind sich die zwei ebenfalls einig: „Wir sind schon beide chaotisch, aber auch ordentlich – es ist eine gute Mischung“, berichtet Monique Strubbe.
Wenn die 22-Jährige nicht in der Halle steht, geht sie gerne spazieren, löst Kreuzworträtsel, backt oder kocht. Ihr Lieblingsrezept: Nudeln mit einer Knoblauch-Tomaten-Soße. „Das ist zwar simpel, aber auch wirklich sehr lecker“, sagt die 31-fache Nationalspielerin, die neben dem Leistungssport noch Architektur studiert. Sie selbst beschreibt sich als kreativen, offenen und harmoniebedürftigen Menschen. Wenn es die Zeit erlaubt, verbringt Monique Strubbe gerne Zeit mit ihrer Familie. „Man lernt die Zeit, die wir gemeinsam haben, gut zu nutzen“, sagt die Mittelblockerin. Ihre Familie ist volleyballbegeistert, ihr Vater spielte in der 2. Liga, doch die Chemnitzerin zog es zunächst zum Handball, bis eine Freundin sie mit zum Volleyball nahm, was ihr dann mehr Spaß machte.
Seither nahm ihre Karriere eine rasante Entwicklung. Ihren bisherigen schönsten Moment erlebte Monique Strubbe 2020 beim Pokalfinale, das wohl auch vielen Fans noch in Erinnerung sein dürfte. Die damals 18-Jährige ersetzte kurzfristig Dresdens verletzte Stamm-Mittelblockerin und war die Überraschung in dem packendenden Pokalfight gegen Stuttgart. Dabei hatte sie erst drei Tage zuvor ihr Bundesligadebüt gefeiert und noch nicht mal einen Profivertrag in der Tasche. Doch von der großen Kulisse ließ sie sich nicht beeindrucken, spielte unerschrocken und nervenstark und hatte maßgeblichen Erfolg am Titelgewinn.
Mittlerweile reist Monique Strubbe mit der Nationalmannschaft um die Welt. „Das ist nochmal ein anderes Gefühl, eine andere Atmosphäre“, sagte die Chemnitzerin, für die es eine „Riesenehre“ ist, für Deutschland aufzulaufen. „Ich habe früher im Fernsehen die deutsche Nationalmannschaft gesehen und zu meinen Eltern gesagt, da würde ich irgendwann auch gerne mal stehen.“ Damals war es noch ein weit entfernter Traum, von dem sie nie gedacht hätte, dass er Wirklichkeit wird.
Jetzt freut sich Monique Strubbe auf das nächste Highlight, ihre erste EM im eigenen Land. „Ich finde es richtig cool, dass wir auch mal vor Heimpublikum spielen können“, hofft sie auf viel Unterstützung von den Rängen, denn „das kann uns nochmal einen Push geben“.